Was wie ein Pflichtgang durch das abgehalfterte Werk anmutet, entpuppt sich als das Betreten einer grandiosen Großinstallation: Der Bühnenbildner Thomas Rump – hier muss er endlich, dafür aber mit umso größerem Nachdruck genannt werden – hat jedem Raum, von der Lagerhalle bis zum Büro im Obergeschoss, ein eigenes Gesicht gegeben. (…) Man geht an grotesken Stuhlzusammenballungen in von Rost und Schimmel verwüsteten Hallen und einer Ansammlung von gefledderten Aktenordnern vorbei, hört Kakerlaken in Neonröhren knacken und schaut auf die Reste einer Betriebsfeier. Hier wird sie beklemmend erfahrbar: die große Pause nach dem Crash, die stumme Katastrophe, wenn eine eingesessene Industrie im Wettbewerb verloren geht. Der Melancholie dieses Augenblicks kann man sich nicht entziehen.
Bettina Schulte, Badische Zeitung
DIE GROSSE PAUSE
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DIE GROSSE PAUSE
von Uli Jäckle & Ensemble / Premiere: 18. September 2010, ehemalige Uhrenfabrik Staiger-Werke in St. Georgen, Schwarzwald / Regie: Uli Jäckle / Bühne: Thomas Rump / Kostüme: Elena Anatolevna / Musik: Thomas Seher / Dramaturgie: Carolin Hochleichter / Besetzung: Lena Drieschner, Johanna Eiworth, Luzia Schelling, Florian Brandhorst, Matthias Buss, Arnd Heuwinkel, Martin Weigel und 30 BürgerInnen aus St. Georgen im Schwarzwald / Fotos: Maurice Korbel