Gleich beim Betreten der Halle wird das Publikum auf sehr intelligente Weise an Bord geholt. Gesorgt dafür hat Bühnenbildner Thomas Rump, indem er gar nicht erst versucht, mit irgendwelchen Schiffsattrappen aus den Filmstudios von Cinecittà zu konkurrieren, sondern sich im Grunde auf ein einziges Requisit beschränkt: Weingläser. Unzählige davon hat er auf dem kahlen Hallenboden verteilt und öffnet so auf elegante Weise eine ganze Palette von Assoziationsräumen, angefangen bei konkreten Anspielungen auf die Filmszenen im Bankettsaal oder das Glasorgelkonzert in der Schiffsküche, bis hin zu abstrakten auf die fragile Weltlage kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs oder den zerbrechlichen Kulturfirnis, mit dem sowohl das Private wie auch das Zivilisatorische überzogen ist.
Jürgen Reuss, Badische Zeitung
Ins Zentrum seiner vor allem visuell eindrucksvollen Inszenierung hat Jäckle einen einzigen, aber schlagenden Einfall gestellt. Die Bühne ist mit unzähligen Gläsern bedeckt (Bühne Thomas Rump), die während der hundert Spielminuten am Rand zu einer übermannshohen Pyramide aufgetürmt werden, die gegen Ende krachend einstürzt.
Jonas Götz, FAZ